Susanne Kalberer

Sprengkraft zwischen zwei Buchdeckeln

IMG_5789 (Foto: Susanne Kalberer)

Bis heute gibt es Regierungen, die sich vor ihrem Inhalt fürchten. Sie zu besitzen, ist in mehr als fünfzig Ländern verboten, in einigen steht darauf die Todesstrafe. Nichtsdestotrotz ist die Heilige Schrift das meistübersetzte Buch der Welt. Vergangenen Sonntag erhielten die Viertklässlerinnen und -klässler von evangelisch Wängi ihre eigene Bibel geschenkt.
Susanne Kalberer,
Es lebt. Es prickelt. Es juckt in den Fingern. Ein suchender Blick, eine winkende Hand, Erwartung im Gesicht – ach ginge es doch endlich los! 13 Mädchen und Knaben sitzen in den vorderen Kirchenbänken und freuen sich darauf, diesen Gottesdienst mitzugestalten.

Tragik im Palast
Zusammen mit ihren Katechetinnen Lucia Höchli und Susanne Meyer haben die Religionsschülerinnen und -schüler Lieder eingeübt, Gebete vorbereitet und ein kleines Theater einstudiert. Das Textbuch hierzu liefert die Bibel. Es erzählt jene Geschichte, als König Nebukadnezar und sein Heer im Jahr 605 v. Chr. Jerusalem einnehmen wollen. Der judäische König Joakim hört nicht auf die Bitten seines Ministerrats und verweigert ein Fasten und Beten, welches das drohende Unheil abwenden könnte. Stattdessen unterwirft sich Joakim König Nebukadnezar - er verrät sein Volk widerstandslos. Baruch, der Schreiber des Propheten Jeremia, liest Joakim Gottesworte vor, die ihn zur Umkehr bewegen sollen. Doch dieser schmeisst die ermahnende Schriftrolle kurzerhand ins Feuer und will die unbequemen Mahner verhaften.

Auf zur Schatzsuche

Voller Begeisterung vergleicht Pfarrer Lukas Weinhold die Bibel mit einem riesigen Garten. Er ermutigt dazu, diesen genauer unter die Lupe zu nehmen: «Die Bibel birgt immer wieder neue Schätze, je tiefer wir uns mit ihr auseinandersetzen». Ab sofort können sich auch die 4. Klässlerinnen und -klässler auf Schatzsuche begeben. Als sie das Buch der Bücher von ihren Religionslehrerinnen in Empfang nehmen, ist ihnen die Freude anzusehen. «Zuversicht» heisst ein weiteres Lied, das Svenja Baliarda, Martina Näpflin und Pirmin Wenk am Ende der Feier mit Gesang, Gitarre und Violine zum Besten geben. Es passt.
Bereitgestellt: 27.02.2023      
aktualisiert mit kirchenweb.ch