Fast alle Religionsschülerinnen und -schüler der dritten Klassen haben vergangenen Sonntag den Familiengottesdienst in der evangelischen Kirche mit ihrer Anwesenheit, Liedern und persönlichen Beiträgen bereichert. Sie wissen nicht, was eine Rose mit Glauben zu tun hat? Kommen Sie mit in die pantomimische Vorstellung, die während der Feier gezeigt worden ist.
Für einmal hat Rolf Baumann seine Funktion als Kirchgemeindepräsident gegen die eines Schauspielers getauscht. Er schlendert in melierter Outdoorjacke den Kirchgang einher und hält stolz, gleichsam einer Trophäe, einen Bund gelber, roter, oranger Rosen in der Hand. Steckt zwischendurch seine Nase in die Blumen. Leider duften sie nicht, aber das ist Nebensache. Ein paar Schritte nur, und der Strauss landet in den Händen von Claudia Schmid. Unverhohlen kriechen Empörung, Enttäuschung und Leere daher und sitzen jetzt mitten im Gesicht der Schauspielerin. Erzürnt verjagt sie den Blumenkurier, denn zu oberflächlich, beliebig und austauschbar sind Geschenk und Gestik.
Szene zwei
Eine erneute Mission steht unserem Rosenkavalier bevor. Diesmal macht sich Rolf Baumann in Anzug und Strohhut auf den Weg. Aus jedem seiner Schritte ist zu lesen, wieviel ihm die Aktion bedeutet. Sichtlich bewegt schnuppert er an der einzigen roten Rose in seiner Hand. Dieser Wohlgeruch! Beruhigt atmet er auf. Der wichtige Augenblick kommt: er überreicht die Königin der Blumen mit einem tiefen Knicks der Herzdame. Diese strahlt übers ganze Gesicht, und macht ihrer Rührung mit «Ah und Oh» Luft. Welch überschäumendes Glück! Wie ein Baby bettet sie die Rose in ihre Ellenbeuge; unvergesslich und prägend ist diese Liebeserklärung, mitten ins Herz gebrannt.
Vollkommen frei
«Besonders, einmalig und schön wie eine rote Rose Mitten im Winter, so ist auch die Taufe», spinnt Pfarrer Lukas Weinhold den Faden weiter. Die Taufe sei das Zeichen für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und für die lebendige Hoffnung, dass dem Täufling in Jesu Namen alle Schuld vergeben sei und nichts mehr die Beziehung zu Gott belasten könne. Etwas von diesem unermesslichen Geschenk und dieser weiten Hoffnung ist zu spüren, als die 13 Kinder und ihre Katechetin Lucia Höchli beschwingte Lieder singen, sich mit einem Foto vorstellen und ihre persönlich gestaltete Taufkerze am Osterlicht anzünden. Ein Zauber, der sich auch dank den intensiven Vorbereitungen aller Mitwirkenden in der Feier ausbreiten kann.
Eis. Schnee. Kälte. Tod. Doch dann: eine Rose Mitten im Winter. Liebe. Hoffnung. Leben.
Für Kurzfilm klicken:
Eine Rose die bewegt