Kunst und Gaumenschmaus
Peter Rottmeier, gestaltender Künstler des Bilderzyklus «Via Lucis» in der evangelischen Kirche Wängi, steht im Gottesdienst vom vergangenen Sonntag Red und Antwort. Danach feiert die Gemeinde ein gemütliches Fest im Pfarrgarten.
Susanne Kalberer,
Bereits seit Ostern schmückt die Bilderreihe «Via Lucis - der österliche Lichtweg» auf zurückhaltende und dennoch ansprechende Art die Seitenwände des Kirchenschiffs. Peter Rottmeier erzählt im Interview mit Pfarrer Lukas Weinhold, wie die Bildserie zustande kam: «Mit 70 Jahren erhielt ich vom Kloster Fischingen die Einladung, eine Bildserie zu gestalten. Eine Herausforderung dabei war, dass die 14 Werke zueinander passen und ein stimmiges Ganzes ergeben würden. Zudem wollte ich mit ihnen einen hoffnungsvollen Weg darstellen, eben eine Via Lucis.» Rottmeier, der sich lieber als Handwerker denn Künstler versteht, hat die vielschichtigen Bilder in der aufwändigen Holzschnitttechnik gedruckt.
Dabei werden aus einer hölzernen Platte reliefartig Teile herausgeschnitten und zum Drucken eingefärbt. Will heissen, je aufwändiger das fertige Bild, desto mehr Schablonen gilt es herzustellen. Peter Rottmeier brauchte nicht selten deren zwölf für ein Bild… und war nächtelang an der Arbeit.
Echt jetzt!
Eine Auswahl der Bilder diente in mehreren Gottesdiensten als anschauliche Ergänzung der Predigten. Sie luden dazu ein, die österlichen Bibeltexte neu zu entdecken. Zum Abschluss der Predigtserie sind die Gottesdienstbesucher an diesem Sonntag mit Thomas unterwegs. Genau, Thomas der Zweifler. Kein Ungläubiger, aber einer, der die Sache mit Jesu Auferstehung absolut kritisch sieht und sie erst bei handfesten Beweisen glauben kann. «Mir imponiert, steht der Jünger zu sich und seinen Zweifeln, egal, was die andern denken», führt Pfarrer Lukas Weinhold unter anderem in seiner Predigt aus. Thomas argwöhnt bis zu dem Zeitpunkt, als ihm gemäss biblischer Überlieferung der Auferstandene begegnet und ihn einlädt, ihn zu berühren.
Grosse Resonanz
Viele haben es während der Corona-Zeit vermisst, zusammen zu sitzen und sich in ungezwungenem Rahmen auszutauschen. Umso mehr trifft die Einladung zum Pfarrgartenfest ins Schwarze. Zuvor haben sie den Gottesdienst mit ihrem Gesang bereichert, nun sitzen sie vergnügt im Schatten der grossen Kastanie: Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors. Aber auch Eltern mit ihren Kindern und Jugendliche, solche die sich schon lange Zeit nicht mehr gesehen haben und auch andere, die zusammen Ferien machen, kurzum Jung und Alt geniessen das heitere Zusammensein bei Speis und Trank. Mit dem Handy in der einen und dem Glacé in der anderen Hand haben etliche ihren Spass daran, im grösseren Umkreis der Kirche ein Actionbound-Quiz zu lösen.
Ein grosses Dankeschön an Pfarrfamilie Lukas und Christine Weinhold für die Gastfreundschaft in ihrem Garten sowie alles Vorbereiten und Schaffen zusammen mit der Kirchenvorsteherschaft für dieses gelungene Fest.